GAS-STATION zeigt kompromisslos und ungefärbt in der Realität tatsächlich mögliche Ereignisse an einer Tankstelle in einer deutschen Großstadt in einem kurzen zeitlichen Ausschnitt.
Am Boden in einem Verkaufsraum einer Tankstelle liegt zwischen den Regalen ein blutender und bewusstloser Jugendlicher, dem Anschein nach ein Skinhead. Aus der Geschäftstür flüchtet ein zweiter jugendlicher Skinhead die Straße entlang. Fassungslos stehen mehrere junge Leute in dem Laden herum.
An einem grauen kalten Novembersonntag versammeln sich wie gewöhnlich vier Skinheads auf dem Gelände einer schwach frequentierten Tankstelle, der GAS-STATION.
Gelangweilt und voller Überdruss beginnen
die jungen Leute damit vorbeikommende Kunden der Tankstelle anzupöbeln. Ihr Interesse konzentriert sich auf Personen, die sie als deutlich „anders“, als „fremd“ wahrnehmen.
Der Schauplatz der Ereignisse verlagert sich in das Innere des Tankstelle.
Die jungen Männer wollen sich gegenseitig beweisen, wie „cool“ sie sind. Sie steigern sich in Gewaltvorstellungen. Im Verkaufsraum geht einiges zu Bruch, einer geht die Kassiererin an, eine Studentin mit türkischem Hintergrund. Doch einer der Gruppe der Skinheads scheint diese zu kennen? War da nicht einmal was mit so einer „Kanakenbraut“ in grauer Vorzeit?
Über die Diskriminierung von diversen Personen wie Schwarzen oder Transvestiten, die als Kunden zufällig in das Geschehen einbezogen werden, erreicht die Handlung ihren Höhepunkt in der brutalen und unüberschaubaren Eskalation der Ereignisse.
Einer der Skinheads wird niedergeschlagen und stürzt zu Boden.
Wer war es? Was ist geschehen? Welche Motive gibt es? Was war oder ist zwischen einem der Skinheads und der Kassiererin?
Fragen, die der Film aufwirft, teilweise beantwortet und gleichzeitig zum Nachdenken anregt.
Ohne Unterschiede zwischen Tätern und Opfern zu verwischen zeigt der Film Annäherungen zwischen beiden Gruppen bis hin zu einem möglichen Rollenwechsel.
Der Film GAS-STATION, entstanden aus einem Anti-Rassismus- und Toleranztraining (A.R.T), realisiert mit einer Gruppe von Jugendlichen, die sich in einem Arbeitskreis zur interkulturellen Verständigung engagieren, zu einem Großteil SchülerInnen des städtischen Luisen-Gymnasiums München, wendet sich an Jugendliche und will zur Erziehung gegen Rassismus und Diskriminierung beitragen. Er ist primär für den Einsatz an Schulen und Jugendeinrichtungen geplant. Didaktisches Begleitmaterial liegt bei; ein kurzes Interview mit den Filmemachern über ihre Intentionen folgt nach dem Spielfilm.